Free Agency Gewinner und Verlierer: Running Backs

Die großen Offseason Highlights sind schon wieder vorbei und wir steuern geradewegs auf die Saisonvorbereitung zu. Zeit, einen Blick zurück zu werfen und zu schauen, welche Spieler von der Free Agency und dem Draft profitiert haben und welche nicht. Den Abschluss machen heute die Running Backs.

    • Kenyan Drake (MIA)

      Mit dem Abgang von Frank Gore rückt Kenyan Drake in die Rolle des Lead Backs der Miami Dolphins. Lediglich einen Siebtründer investierten die Dolphins für die Verstärkung des Backfields und holten damit Myles Gaskin, der sich hinter Kalen Ballage und Drake einreihen dürfte. Alles in allem eigentlich eine gute Situation für Kenyan Drake, der eine abgeschwächte Three-Down Back Rolle übernehmen wird, während Ballage eher als Passing Back eingebunden werden dürfte.

      Auf der anderen Seite steht Brian Flores als neuer Head Coach der Dolphins. Flores verbrachte 14 Jahre als Scout und Coach bei den Patriots und kennt daher das System aus New England, welches auf viel Rotation im Backfield setzt und für Fantasy Owner nicht immer erfreulich ist.

      Prognose 2019

      Sollte Drake wirklich als Lead Back in die Saison gehen, wird er im Draft als solider RB2 gehandelt werden. Setzt Miami aber doch eher auf ein RB Committee wird er auf den Draft Boards recht tief fallen.

      Dynasty Value

      Die Situation in Miami wirkt sich derzeit positiv auf Kenyan Drakes Dynasty Value aus. Dieser könnte aber schnell fallen, sollten die Dolphins doch eher Richtung Committee gehen. Sollte das Backfield zu Saisonbeginn zudem nicht die erwartete Leistung bringen könnten hier auch noch Verpflichtungen folgen.

    • Kerryon Johnson (DET)

      Kerryon Johnson konnte sich in seinem Rookie Jahr schnell zum Starter hochspielen, bevor eine Knieverletzung seine Saison in Woche elf beendete. 2019 geht Johnson daher als klarer Lead Back in die Saison, auch wenn sein Workload nach Willen der Coaches etwas begrenzt werden soll. Mit CJ Anderson kommt zwar ein weiterer RB ins Backfield der Lions, allerdings wird dieser eher die Rolle des „Drallen Dings“ übernehmen während Theo Riddick als Passing Back agieren dürfte. Kerryon Johnson bleibt somit der klare Leader mit Three-Down-Back Qualitäten.

      Prognose 2019

      Johnson wird seine Bedeutung im Backfield der Lions dieses Jahr noch weiter steigern können und als Workhorse vorrangehen. Vor seiner Verletzung war Johnson RB #15 und wird daher als klarer RB2 mit Upside in den Draft gehen.

      Dynasty Value

      Sowohl Riddick als auch Anderson besitzen nur Verträge für ein Jahr und sind 2020 Free Agents. Kerryon Johnson ist daher der einzige RB mit langem Vertrag (neben Rookie Ty Johnson) und auch im nächsten Jahr in einer guten Situation. Wer auf der Suche nach einem günstigen Starting RB mit Upside ist, hat mit Johnson einen Buy Kandidaten.

    • Mark Ingram (BAL)

      Nach acht Jahren Saints geht es für Mark Ingram nun nach Baltimore. Musste er sich in den letzten zwei Jahren die Carries mit Kamara teilen, steht er zumindest bei den Ravens als klarer Running Back #1 fest. Seine größte Bedrohung steht hier aber in Form von Lamar Jackson bei jeden Snap auf dem Platz. Trotzdem ist Ingram für mich ein Gewinner, denn nach dem Commitment zu Jackson wird man, ähnlich wie bei den Panthers, seinen Franchise-QB schützen wollen.

      Prognose 2019

      Ingrams Leistung wird stark davon abhängen, wie viel Jackson selbst läuft und wie gut die Passing Offense funktioniert. Doch allein durch den starken Fokus der Ravens auf das Laufspiel wird Ingram viele Carries bekommen und somit auch punkten.

      Dynasty Value

      Mit 29 Jahren geht die Karriere von Mark Ingram auf die Zielgerade. Sein Vertrag läuft bis in die Saison 2021 und wer ihm auf Instagram folgt, dürfte überzeugt sein, dass er auch bis zum Ende liefern wird. Trotzdem sollte man ihn dieses Jahr im Auge behalten und ihn ggf. zu einem günstigen Zeitpunkt verkaufen.

    • David Johnson (ARI)

      Die Comeback Saison von David Johnson blieb vor allem für Fantasy Spielern doch hinter den Erwartungen zurück. Zu Beginn der Saison musste man mit ansehen, wie Mike McCoy ihn ein ums andere Mal direkt in die gegnerische D-Line laufen ließ. Mit einer nicht wirklich funktionierenden Passing Offense lag zusätzlich last auf D.J., der dann auch noch Carries an Chase Edmonds abgeben musste.

      All das soll dieses Jahr anders werden – Mit Kyler Murray bekommt HC Kingsbury seinen Wunsch-QB und mit Andy Isabella, Hakeem Butler und KeeSean Johnson jede Menge frisches Receiver Talent. Alles in allem gute Aussichten um die Last von Johnson zu nehmen.

      Prognose 2019

      Kingsburys neu zusammengestellte Air-Raid Offense sollte mehr Platz für David Johnson schaffen. Auch wenn sich alles bisherige doch eher negativ las, war D.J. im letzten Jahr ein Top 10 RB – allerdings hat man an ihn höhere Erwartungen. Diese sollten in diesem Jahr wieder erfüllt werden, wodurch er im Mix mit Zeke, Gurley und Co. hinter Barkley zu finden sein wird.

      Dynasty Value

      D.J. kam mit 23 doch recht spät in die Liga und wird dieses Jahr „schon“ 28. Die Zeichen stehen gut für eine starke Saison und sollte sich das bestätigen, ist er sein guter Sell-Kandidat, vor allem mit Blick auf eine gute RB Class im kommenden Jahr.

    • Damien Williams (KCC)

      Damien Williams ist der klare Profiteur aus den Kareem Hunt Vorfällen und die Chiefs scheinen (erstmal) auf ihn zu Vertrauen. Außer Veteran Carlos Hyde gab es keine nennenswerten Verpflichtungen für das Backfield der Chiefs und hinter Tyreek Hill, der von Zeit zu Zeit immer wieder Carries aus dem Backfield bekam, steht weiterhin ein großes Fragezeichen bezüglich Sperre oder sogar Entlassung.

      Prognose 2019

      In der Zeit nach Kareem Hunt (Woche 12-17) konnte sich Williams unter die Top zehn RB’s laufen. Williams sollte in der kommenden Saison ein solider RB 2 sein, wobei mit dem möglichen Wegfall von Hill ein kleiner Umbruch in der Offense der Chiefs im Gange ist.

      Dynasty Value

      Persönlich hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass die Chiefs früh am dritten Tag des Drafts in einen Running Back investieren, letztendlich kam erst in Runde 6 Darwin Thompson. Auf lange Sicht wird Williams nicht die Antwort im Backfield der Chiefs sein und ist damit ein guter Kandidat zum Verkaufen, er recht, wenn er zum Anfang der Saison gut punktet.    

    • Devonta Freeman/ Ito Smith (ATL)

      Aus 3 mach 2 – Nachdem Ito Smith im letzten Jahr aufgrund der Verletzung von Freeman eine größere Rolle einnahm, profitieren beide jetzt vom Weggang Tevin Colemans. Die Falcons werden weiterhin auf ein Doppelköpfiges Backfield setzen, in dem nun Smith die Rolle von Coleman eins zu eins übernimmt. Quasi alles beim alten mit leicht abgewandeltem Personal.

    • Ronald Jones /Peyton Barber (TBB)

      Ronald Jones und Peyton Barber sind zwar Gewinner der Offseason, aber auch nur weil sie nichts verloren haben. Die Bucs hätten eigentlich dringend Verstärkung im Backfield gebrauchen können, setzen aber weiterhin auf Peyton Barber und Ronald Jones, von dem man sich nach herber Enttäuschung im Rookie Jahr nun einiges erwartet. Die Verantwortlichen werden zumindest nicht müde zu betonen, wie beeindruckt sie vom jungen Second Round Pick des letzten Jahres sind.

    • Todd Gurley (LAR)

      Verliert Gurley seinen Status als unumstrittener Every Down Back? Bereits in den Playoffs wurde die Einsatzzeit von Gurley drastisch zurückgefahren, um sein Knie nicht zu stark zu belasten. Zum Anfang der Offseason dann Entwarnung. Die Rams ließen C.J. Anderson ziehen und sendeten damit das Signal, dass Gurley wieder fit ist – nur, um in der dritten Runde des Drafts Darrell Henderson zu verpflichten und die Gerüchte um Gurleys Zustand wieder anzuheizen.

      Prognose 2019

      War Gurley im letzten Jahr noch der klare #1 Pick, dürften die Gerüchte um sein Knie ihn durchaus auf dem Board fallen lassen. Die Offense der Rams ist klar auf ihn ausgerichtet und ist er Gesund, wird er auch weiterhin seine Punkte machen. Allerdings funktionierte in den Playoffs auch C.J. Anderson und mit Henderson steht ein weiterer talentierter RB im Roster.

      Dynasty Value

      Noch besorgniserregender ist die Causa Gurley in Dynasty Aspekten. Wie schwer sind die Kniebeschwerden, wie lange kann Gurley sein Niveau noch halten? Sein Dynasty Wert ist seit den Playoffs gesunken und es braucht eine gute und verletzungsfreie Saison, um diesen wieder zu steigern.

    • Kareem Hunt (CLE)

      Der Niedergang von Kareem Hunt begann schon in der vergangen Saison. Mehrere Vorfälle und Lügen gegenüber dem Team führten zu seiner Entlassung.  Wie es aber in der NFL nun mal ist, finden Spieler mit unrühmlichen Vorgeschichten immer wieder einen Platz bei den Teams. Im Fall von Hunt sind es die Browns, die ihr Roster günstig erweitern. Mit Nick Chubb und Duke Johnson stehen aber auch hier schon zwei etablierte Spieler im Kader, zwischen denen Kareem Hunt erst noch seine Rolle finden muss. Mit acht Wochen Sperre könnte er allerdings von etwaigen Verletzungen profitieren und zur Saisonmitte durchaus Impact haben.

      Prognose 2019

      Hunt dürfte im Draft, wenn überhaupt, recht spät vom Board gehen. Nach Ablauf seiner Sperre ist aber Potential gegeben, sodass man ihn, falls verfügbar, als Backup über das Waiver Wire holen könnte. In einer nur so von Waffen gespickten Offense der Browns sollten auch für Hunt noch ein paar Carries offen sein.

      Dynasty Value

      Hunt dürfte derzeit sehr günstig sein, allerdings ist seine Zukunft auch nicht wirklich geklärt. Meiner Meinung nach wird es aber immer ein Team geben, welches über die Vergangenheit hinwegblickt. Könnt ihr das als Owner auch und habt Lust auf einen kleinen Gamble, könnte ein Trade Lohnenswert sein.

    • Le’Veon Bell (NYJ)

      Le’Veon Bell spielt wieder Football! Je nachdem wie früh man im letzten Jahr gedraftet hat, dürfte man noch immer ziemlich sauer sein, falls man einen frühen Pick für ihn verwendet hatte. Nach einem Jahr Holdout spielt Bell jetzt in Grün – bei einem Team, dessen Head Coach ihn eigentlich gar nicht haben wollte, und zu einem Contract, der unter dem Angebot der Steelers liegt.

      Auch wenn Bell bei den Jets unumstritten die Nummer eins ist, ist er meiner Meinung doch ein klarer Verlierer.

      Prognose 2019

      James Conner vermittelte im letzten Jahr den Eindruck, dass hinter der O-Line der Steelers jeder Running Back glänzen kann. Die O-Line der Jets ist dagegen, naja, verbesserungsfähig. Ob sein abwartendes Spiel auch hinter dieser Line funktionieren wird, ob er dieses ändern kann oder wie er überhaupt von Adam Gase eingesetzt wird, bleibt abzuwarten. Bell wird daher in Drafts hinter die Gruppe aus Barkley, Gurley, CMC, D.J. und Zeke zurückfallen.

      Dynasty Value

      Mit 27 steht Bell noch immer gut da und blickt noch auf ein paar Jahre in der NFL. Ähnlich wie bei David Johnson darf man hier als Owner allerdings auch auf eine gute Saison hoffen, um Le’Veon Bell 2020 teuer zu veräußern und in junges Potential zu investieren.

    • LeSean McCoy (BUF)

      Voll wurde es im Backfield der Bills in der Offseason. Neben Veteran Frank Gore und TJ Yeldon kam im Draft mit Devin Singletary auch noch ein vielversprechendes Running Back Talent nach Buffalo. Zu voll für Shady? Sogar Gerüchte über einen Cut stehen im Raum, der den Bills knapp sieben Millionen Dollar ersparen würde.

      Doch selbst wenn LeSean McCoy als Lead Back in die Saison geht, stehen hinter ihm drei weitere Running Backs die Carries beanspruchen. Der Fall vom unumstrittenen Every Down Back zum Teil eines vierköpfiges Committee drückt stark auf den Wert von Shady.

    • Jordan Howard (PHI)

      Eigentlich sah es gar nicht so schlecht aus für Jordan Howard, der aus Chicago zu den Eagles getradet und dort als Lead Back gehandelt wurde – bis man sich in Runde zwei des Drafts für Miles Sanders entschied. Mit Sanders, Clement, Smallwood und Josh Adams steht wieder ein breites Committee, in dem Howard seine Rolle als Nummer eins sogar an Sanders verlieren könnte.

    • Jerick McKinnon/Tevin Coleman (SFO)

      Committees liegen wohl wieder im Trend. Kyle Shanahan lotse in der Offseason seinen ehemaligen Schützling Tevin Coleman nach San Francisco und setzt nun auf das Trio aus Coleman, McKinnon und Breida. Für Coleman eine weitere Station, bei der er nicht die Nummer eins ist, für McKinnon schade, dass er im vergangen Jahr mit Kreuzbandriss die Chance sich als Leader zu etablieren nicht ergreifen konnte.

    • Mike Davis (CHI)

      Aus einem crowded Backfield in Seattle ging es für Mike Davis nach Chicago in eine eigentlich aussichtsreiche Situation neben Tarik Cohen. Im Draft angelten sich die Bears dann aber doch David Montgomery, der sich meiner Meinung nach innerhalb dieses Trios an die Front spielen dürfte. Gewonnen hat Davis daher nichts, wird er doch auch in Chicago eher die dritte Geige spielen.

    • Gus Edwards (BAL)

      Mit Lamar Jackson als Signalcaller der Ravens begann der Aufschwung des Undrafted Rookies Gus Edwards. Edwards ergänzte das Laufspiel der Ravens Offense neben Lamar Jackson wirklich gut. Mit der Vepflichtung von Mark Ingram und Rookie Neuzugang Justice Hill endete die Hoffnung auf eine größere Rolle aber in der Offseason.

    • Sony Michel (NEP)

      Wir dürften vor dem Start der letzten Saison oft genug betont haben, wie schade der Landing Spot von Michel bei den Patriots doch ist. Der Saisonverlauf zeigte uns aber, dass wir falsch lagen. Michel kam letztlich gut in die Saison, punktete regelmäßig und schloss sogar in den Top 30 ab. Mit Damien Harris investierten die Patriots aber wieder einen Drittründer in ihr Backfield, das mit White, Michel und Burkhead eigentlich schon recht dicht besetzt ist. Das erweckt den Anschein, dass es auch bei den Patriots wieder Richtung Committee geht.

Superbowl Gucker seit 2013, Regular Season Einsteiger bei ranNFL und Fantasy Footballer seit 2016. Durch die schmerzhafte SB 49 Niederlage Anhänger der Seahawks. Go Hawks!

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