Draft Recap der NFC West
In unserer Artikel-Serie „Need to Succeed“ betrachten wir die einzelnen Teams und ihre Baustellen für die Offseason. Bis zum Start der neuen Saison werden wir die Artikel immer wieder aktualisieren um zu schauen, wie die Franchises auf ihre Bedürfnisse reagiert haben.
Auf dem Papier könnte die NFC West eine der stärksten Division werden. Was die einzelnen Teams machen müssen, damit das auch tatsächlich passiert, lest ihr hier.
Los Angeles Rams
Die Los Angeles Rams unterlagen im Super Bowl 53 den New England Patriots. Einerseits ist das natürlich eine große Enttäuschung, andererseits zeigt die Super-Bowl-Teilnahme, dass nicht wirklich viele große Baustellen bei den Rams vorhanden sind. Einzig bei Spielern wie Ndamukong Suh oder Lamarcus Joyner, die die Free Agency ausprobieren könnten, gäbe es Handlungsbedarf.
Worauf die Rams sich wenig bis gar nicht verlassen können? Den NFL Draft! Lediglich vier verfügbare Draft Picks (Runde 1, 4, 5, 6) + mögliche Compensatory Picks hat das Franchise aus dem Westen der USA aufzuweisen. Viele dicke Fische sollten nach dem First-Round-Pick also nicht mehr im Draftbecken schwimmen.
Was jetzt folgt ist die nächste Ernüchterung: Acht Millionen Dollar freier Cap Space. Damit sollten auch die Top-Free-Agents nicht für die Rams verfügbar sein. Dazu kommt, dass die Verträge von Aqib Talib, Andrew Whitworth, Marcus Peters und einigen weiteren Stammspielern in ihr letztes Jahr gehen, man sie also gegebenenfalls in der nächstjährigen Free Agency adäquat ersetzen muss.
Trotz allem sollte der Ausblick auf die kommende Saison nicht negativ ausfallen. Wenn die Rams ihr Super-Bowl-Team grob zusammen halten können, sollte auch in der kommenden Saison einem erneuten Super-Bowl-Run nichts im Weg stehen. Und wer weiß, vielleicht warten dieses Mal nicht die Patriots im Spiel um die heißbegehrte Lombardi-Trophy.
Record 2018: 13-3, Super BowlSeattle Seahawks
Vor der 2018er Saison gab es einige Änderungen bei den Seahawks: Wichtige langjährige Spieler wie Richard Sherman haben das Team verlassen und fast alle Coaching-Positionen wurden ausgetauscht. Trotz dieser starken Änderung spielten die Seahawks eine solide Saison.
Nach ein paar Jahren miserabler Offensive Line hat diese in 2018 solide geblockt und so konnte ein gutes Laufspiel etabliert werden, was auch durch den neuen Coach und passende Free-Agent-Signings ermöglicht wurde. Außerdem konnte Tyler Lockett mit 965 Yards und 10 TDs zeigen, dass er seinen neuen Vertrag wert ist und exzellente Chemie mit Russell Wilson beweisen. Rookies wie Tre Flowers, der im College nur Safety gespielt hat und die ganze Saison als Cornerback starten musste, haben eine solide Leistung abgeliefert.
Da lassen sich aber schon ein paar Probleme erkennen: Durch den Weggang einiger Spieler hat die Tiefe gelitten. Auch wenn Spieler wie Safety Bradley McDougald ihre Rolle auf hohem Niveau übernommen haben, existiert, gerade in der Defense, an allen Positionen sehr wenig Tiefe und Verletzungen führen schnell zu Schwierigkeiten. Von eben diesen Verletzungen gab es einige: Earl Thomas, K.J. Wright und Doug Baldwin sind nur ein paar der Spieler, die Probleme hatten und nicht permanent auf dem Feld stehen konnten. Auch Rookies haben unter den Verletzungen gelitten: Tight End Will Dissly hat anfangs der Saison sehr gute Ansätze gezeigt, musste diese aber dann vorzeitig beenden und Erstrundenpick Rashaad Penny war die ganze Preseason an der Hand verletzt.
Der Ausblick auf die 2019er Saison ist da gemischt. Es gibt viele Positionen die von unerfahreneren Spielern übernommen werden müssen, die man noch verbessern kann und durch weitere Abgänge stehen eventuell neue Lücken bevor.
Record 2018: 10-6, Wild CardSan Francisco 49ers
Das Ende der Saison 2017 hatte in San Francisco, bzw. in Santa Clara, Hoffnung auf 2018 gemacht. Nach der Verletzung von C.J. Beathard im Spiel gegen die Seahawks übernahm der von den Patriots neu erworbene Jimmy Garoppolo. Der wohl schönste Quarterback der Liga ( 😉 ) sorgte mit fünf Siegen in den letzten fünf Spielen für Aufbruchsstimmung und einen 6-10 Record.
Doch die Freude auf die Saison sollte nicht lange anhalten. Noch vor dem Auftaktspiel zog sich der aus Minnesota gekommene Jerick McKinnon im Training einen Kreuzbandriss zu. In Woche eins musste man gegen dessen Ex-Team auch gleich die erste Niederlage verkraften. Nach einem Sieg gegen die Lions folgte die große Ernüchterung in Woche 3 gegen die Chiefs. Im letzten Viertel verletzte sich Jimmy G. und musste vom Feld gefahren werden. Die gefürchtete Diagnose: Kreuzbandriss. Mit Beathard übernahm darauf wieder der Starter des Vorjahres, dem allerdings kein einziger Sieg gelang. Erst Nick Mullens, Quarterback Nummer drei, der, nachdem sich auch Beathard verletzte, das Team anführte, konnte gegen die Raiders einen ungefährdeten Sieg einfahren. Unsere Frage damals schon im Podcast: Ist Nick Mullens so geil oder sind die Raiders so scheiße? Die letzten sieben Spiele sprachen eher für Letzteres. Lediglich gegen die Broncos und den Division-Rivalen aus Seattle konnten Achtungserfolge erzielt werden. Mit einem Record von 4-12 folgt man im Draft gleich auf die Cardinals, welche sich mit 3-13 den First-Overall-Pick sichern konnten.
Trotz des Ergebnisses der vergangenen Saison ist der Ausblick auf 2019 eher positiv. Mit Garoppolo und McKinnon kehren zwei Hoffnungsträger zurück, zudem sorgten mit Tight End George Kittle und Linebacker Fred Warner zwei junge Talente für Glanzmomente und sollten ebenfalls Hoffnung auf die neue Saison machen. Auch Zweitründer Dante Pettis konnte zum Ende der Saison auf sich aufmerksam machen und sollte dieses Jahr ein größerer Faktor der Offense sein.
Record 2018: 4-12Arizona Cardinals
Die 2018er Offseason war der Beginn eines Umbruchs bei den Cardinals. Mit neuem Headcoach und Quarterback sollte das Team für die Zukunft aufgebaut werden. Vor allem die talentierte Defense sollte dem Franchise ein sichere Basis schaffen, um konkurrenzfähig zu sein.
Doch bereits nach ein paar Spielen war zu sehen, dass weder der neue Play-Caller Mike McCoy noch der für den Übergang verpflichtete Quarterback Sam Bradford kurz- bis mittelfristige Lösungen sind. Also wurde Erstrundenpick Josh Rosen früher als gewollt ins kalte Wasser geworfen, was zu einer Offenbarung führte: das Team ist nicht konkurrenzfähig.
Während die Defense wenigstens gegen den Pass sehr gut war (4. in total Yds), war sie gegen den Lauf katastrophal (32. in total Yds) und konnte dadurch nur selten ein Spiel am Laufen halten. Aber das lag zum Großteil an der, milde ausgedrückt, harmlosen Offense selbst. Letzter Platz in Points per Game, Total Points, Yards per Game, Rushing Yards per Game und Passing Yards per Game sprechen eine klare Sprache: das Team ist eine Großbaustelle.
Record 2018: 3-13
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