High Five: Die besten Quarterback Prospects 2019

Der NFL Draft rückt immer näher und damit auch die Draft-Saison für alle Dynasty-Spieler. Wir wollen natürlich auch wieder unsere Einschätzung zu den Prospects geben, damit ihr wisst, welche Spieler ihr im Auge behalten solltet.

Dieses mal geht es um die wichtigste Position: den Quarterback. Im Gegensatz zur letzten Draft Class, bei der man gleich über fünf mögliche Top Prospects diskutiert hat, sind die Top Kandidaten dieses Jahr etwas rarer gesät. Trotzdem gibt es an der Spitze ein paar interessante Typen die den ein oder anderen Blick wert sind und ein paar Fantasy Punkte produzieren könnten.

Teams mit QB Need

  • Kyler Murray

    Kyler Murray dürfte der spannenste Quarterback im Draft sein. Er zeigt ein solides Gesamtpaket und ist in jedem Spielzug für eine Überraschung gut. Vor einigen Monaten noch als Drittrunder betrachtet, steht er jetzt auf fast allen Draftboards ganz oben.

    Seine Stärken

    Beine, Geschwindigkeit, Playmaker – drei Begriffe die in Zusammenhang mit Kyler Murray immer wieder fallen. Zwar hat er keine Quads wie Saquon Barkley, trotzdem ist seine größte Stärke sein Talent im Laufspiel, besonders wenn er unter Druck gerät und improvisieren muss. Dabei weicht er auch gerne Tackles aus und wirf währenddessen einen recht präzisen Pass mit Leichtigkeit.

    Auch ohne zu passen holt er gerne mal das First Down und mehr. Diese Improvisationsgabe gepaart mit seinem starken Arm macht ihn zu einem wertvollen, unberechenbaren und gefährlichen Spieler. Ein Playmaker. Da hilft es auch, dass er zumindest bei kurzen und mittleren Pässen eine solide Präzision aufweist und dort den Ball an den Mann bringt. Für den ein oder anderen tiefen Wurf ist sein Arm auf jeden Fall auch zu haben, die Präzision ist dort aber verbesserungswürdig.

    Seine Schwächen

    Erst mal das oberflächliche: Schaut man sich eine Grafik zu seinen Körpereigenschaften an, glaubt man erst hier liegt ein Fehler in der Darstellung vor – dem ist aber nicht so. Er ist 1,78 Meter groß, wiegt 94 kg und ist mit diesen Werten sehr unterdurchschnittlich. Auch wenn man ihn deshalb direkt abschreiben könnte: Seine Geschwindigkeit und seine Würfe sprechen dafür, diesen Werten nicht zu viel Priorität zu geben.

    Da gerade die Größe gerne als Angriffspunkt genommen wird: Murray hatte fünf an der Line geblockte Pässe und ist damit nicht schlechter als seine Konkurrenz. Wobei man das wiederum darauf schieben könnte, dass er eben andere Würfe bevorzugt, die seiner Größe entgegenkommen. Auch gibt es genug NFL Quarterbacks, die mit seiner Größe zur Elite gehören (Drew Brees, Russell Wilson). Diese Diskussion wird wohl nie enden. Trotzdem kann man sich im Hinterkopf behalten, dass in der NFL seine Gegenspieler sowohl größer als auch schneller werden und seine Statur ein Faktor sein könnte, aber nicht sein muss.

    Eine weitere Schwäche ist das teilweise zu frühe Reagieren auf Aggression. Zwar sieht Murray keine Geister, lässt sich aber gerne von leichtem Druck schon aus der Pocket spülen. Das führt zu unnötig risikoreichen Würfen obwohl andere Receiver offen wären und das Anspielen dieser Receiver mit etwas Geduld oder einem Schritt nach vorne in der Pocket wesentlich leichter wäre.  Auch wenn er öfter zu Fuß noch ein paar Yards rausholt, muss er hier an sich arbeiten und bessere Entscheidungen treffen.

    NFL Draft Preview

    Kyler Murray gehört in Runde Eins des NFL Drafts und wird sehr wahrscheinlich am Anfang dieser auch schon mit dem Trikot seines neuen Teams auf der Bühne stehen. Einige Teams haben ihren Quarterback für 2019 noch nicht gefunden und werden wahrscheinlich früh zuschlagen.

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    Fantasy Football Impact

    Was ein guter Running-Quaterback für Fantasy-Punkte produzieren kann hat man 2018 schon an Lamar Jackson und Josh Allen gesehen – und das trotz Schwierigkeiten wenn es um Pässe geht. Kyler Murray wird durch seine Fähigkeiten Punkte produzieren, zu Fuß oder auch in der Luft, und ist damit ein Pick Mitte der zweiten Runde wert.

    Rookie Drafts: Mitte der zweiten Runde

  • Dwayne Haskins

    Der klassische Pocket-Passer: Dwayne Haskins lässt einen nicht bei jedem zweiten Spielzug von der Couch aufspringen, ist aber in der richtigen Offense eine potente Waffe.

    Seine Stärken

    Wenn es um kurze und mittellange, akkurate Pässe geht, ist es schwer ihm das Wasser zu reichen. Haskins kann Defenses schnell lesen und Routen gut antizipieren. Gepaart mit der Präzision eine gefährliche Zusammenstellung. Pocket Awareness ist ein weiterer positiver Punkt: Er kann seine Situation meist gut beurteilen und die richtige Entscheidung treffen. Sein Football IQ wird einigen NFL Teams gefallen.

    Auch körperlich kann man überall einen Haken machen: Größe, Gewicht, Armlänge und Armstärke sind überdurchschnittlich in dieser Draft Class. Trotz wenig Erfahrung hat er in einem Jahr schon viel gezeigt und sich stetig verbessert. Ihm stehen viele Möglichkeiten offen.

    Seine Schwächen

    Die große Stärke von Kyler Murray ist Haskins größte Schwäche. Die Antwort auf die Frage ob er im Zweifelsfall zu Fuß weitere Yards erspielen kann ist ziemlich eindeutig: Nein. Mit insgesamt 108 Rushing-Yards im Jahr 2018 bei durchschnittlichen 1,4 Yards pro Versuch ist das ziemlich eindeutig (Kyler Murray: 1001 Yards, durchschnittlich 7,2 pro Versuch). Das disqualifiziert ihn nicht als top Quarterback, beispielsweise hat Ben Roethlisberger einige erfolgreiche Jahre ohne nennenswerte Rushing Yards hinter sich und mit seiner Imitation als Bahnschranke immerhin auch einen 1-Yard Touchdown geschafft, ist aber eine sehr klare Schwäche.

    Auch wenn die Entscheidungen von Haskins meist solide sind, sind seine Pässe, wenn er denn unter Druck ist und nach außen rennt, nicht präzise und er ist zu Fuß einfach langsam. Die schlechteste Combine Zeit für einen Quarterback in 2019 bestätigt das. Tiefe Touch-Pässe sind ein weiterer Punkt, in dem er sich noch entwickeln muss. Diese sind öfter unter- oder überworfen.

    Erfahrung spielt hier eine Rolle: Haskins war nur ein Jahr als Starter unterwegs und ist somit zu einem gewissen Grad noch eine Unbekannte. Gleichzeitig hat er aber noch Potential sich in einigen Aspekten, wie z.B. Beinarbeit, zu verbessern.

    NFL Draft Preview

    Haskins gehört zu den Top-Prospects und wird entsprechend früh vom Board gehen. Es gibt genug Teams die einen wie ihn brauchen können. Man kann nur hoffen, dass er auch von einem passenden Team gedraftet und nicht verheizt wird.

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    Fantasy Football Impact

    Wie bei den Schwächen ausgeführt: Auch ohne über das Feld zu rennen kann er einen größeren Impact haben und für solide Punkte sorgen. Ob das auch geschieht, hängt ganz von ihm und dem Team ab. Das Potential, ein gutes Fantasy Asset von Wert zu sein, ist signifikant, die Gefahr, viele Kompromisse einzugehen, aber auch gegeben.

    Rookie Drafts: Ende der zweiten Runde

  • Drew Lock

    Der drittbeste Quarterback des Drafts hinter Dwayne Haskins. Drew Lock zeigt mit Würfen immer wieder, dass er in die NFL gehört, mit anderen aber auch, dass er noch an sich arbeiten muss.

     

    Seine Stärken

    Lock ist ein erfahrener Spieler. Er startete fast vier Jahre und hat sich in dieser Zeit in Missouri stetig verbessert. Bei manchen Würfen kommt man nicht drumherum beeindruckt zu sein. Gerade tiefe Bälle weiß Lock zu verwandeln. Sein starker Arm ermöglicht den ein oder anderen Wurf im Laufen außerhalb der Pocket. Er stellt ein solides Paket aus Mobilität, Armstärke und Präzision dar.

    Seine Statistiken sind nicht außergewöhnlich, hier kann man aber auch auf seine Mitspieler verweisen, die einige Pässe fallen gelassen haben. Statistisch gesehen wäre 2018 also noch mehr drin gewesen.

    Seine Schwächen

    Konstanz ist eine seiner größten Schwächen: Ab und zu wirft er einen Ball, bei dem man nicht mehr von unpräzise sprechen kann, sondern einfach von einem kompletten Aussetzer in seiner Wurfmechanik. Solche Fehlwürfe darf er sich in der NFL nicht leisten. Ähnlich ist seine Entscheidungsfindung: Sind viele seiner Reaktionen angemessen und grundsolide, gibt es einige Situationen, in denen er den Ball verliert oder sich zu einem schlechten Passversuch verleiten lässt. Auch seine Improvisationsgabe lässt zu wünschen übrig und auch wenn er sich zu bewegen weiß: Viele Yards auf dem Boden darf man von ihm nicht erwarten.

    Zwar hat sich Lock in seiner College Karriere verbessert, aber die Tatsache, dass er sowohl mechanische Fehler als auch Entscheidungsfehler macht, lässt einen daran zweifeln wie weit diese Entwicklung noch gehen kann.

    NFL Draft Preview

    Er ist in vielem okay, schafft schöne Pässe und hat Talent, überzeugt mich aber nicht genug, um mir eine überdurchschnittliche Karriere in der NFL vorzustellen. Es findet sich aber wahrscheinlich ein NFL Team, das an seine weitere Entwicklung glaubt und bereit ist ihn in der ersten Runde des Drafts zu holen.

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    Fantasy Football Impact

    Mit Glück wird er relevant werden, wahrscheinlicher ist aber, dass er einer von vielen Quarterbacks wird die ein paar Punkte bringen, man aber nicht unbedingt starten möchte. Bevor man weiß bei welchem Team er landet würde ich eher die Finger von ihm lassen. Wer an sein Talent und eine positive Weiterentwicklung glaubt, kann sich ab Ende der dritten Runde überlegen ob es das wert ist.

  • Daniel Jones

    Nach den ersten drei Quarterbacks gehen die Meinungen stark auseinander und über die Relevanz für Fantasy Football lässt sich sowieso streiten. Einer Quarterback der von den meisten in der Top 5 gesehen wird und immer wieder einen gewissen Hype erfährt ist Daniel Jones.

    Seine Stärken

    Kommt Jones in einen guten Rhythmus, kann er durch schnelles Spiel und kurze, präzise Pässe die Offense nach vorne dirigieren. Er liest seine nähere Umgebung schnell, trifft Entscheidungen ebenso zügig und bringt den Ball mit der nötigen Antizipation an den Mann. Er kann drei Jahre Erfahrung als Starter für Duke aufweisen.

    Körperlich ist er mit 1,95 Metern Größe und überdurchschnittlicher Handgröße überzeugend.

    Auch wenn einige Spiele ziemlich chaotisch und einfach nicht gut aussehen, war seine Offensive Line teilweise katastrophal und seine Receiver meistens nicht besser.

    Seine Schwächen

    Tiefe Bälle und Würfe im Lauf sind Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Auch sieht man selten sehr präzise Würfe, für die er nur ein schmales Zeitfenster hatte. Durch seine oft langsame Wurfbewegung gepaart mit seinem teilweisen schwächelnden Arm gerät er schnell unter Druck und spielt inkonstant.

    Auch wenn seine Mitspieler ihm nicht helfen, sind Yards pro Versuch zwischen 5,9 und 6,8 einfach zu wenig.

    Mit einer Schulterverletzung in 2018 stellt er für manche ein Risiko dar, für wenige ist es sogar ein K.O. Kriterium.

    NFL Draft Preview

    Im richtigen Team hinter der richtigen Offensive Line kann aus ihm ein akzeptabler Quarterback werden. Auch hier ist nicht ausgeschlossen, dass Teams schon in Runde 1 zugreifen, gerade wenn man den aufkommenden Hype mit einbezieht. Es würde mich aber nicht wundern, wenn er noch weiter fällt.

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    Fantasy Football Impact

    Hier kommen wir in Bereiche in denen es nur noch schwer ist von kalkulierbarer Fantasyrelevanz zu sprechen. Deshalb würde ich sagen: Gläubige greifen spät zu.

  • Will Grier

    oder auch: Hier könnte ein anderer Name stehen, denn spätestens bei QB5 hat jeder eine andere Meinung und um einen Fantasy Quarterback zu finden ist man an dieser Stelle wahrscheinlich auch falsch. Aber gut, wenn wir schon mal hier sind, schauen wir uns doch Will Gier an.

    Seine Stärken

    Grier will ballern und er will es jetzt. Er sucht gerne das Big Play, trifft teilweise großartige Pässe und kann auch aus dem Lauf werfen. Er liest Defenses vor dem Snap gut und kann dadurch solide Pässe abfeuern. Seine Erfahrung und seine drastische Verbesserung von 2017 zu 2018 machen ihn zu einem Quarterback der einen weiteren Blick wert ist.

    Seine Schwächen

    Die Gier nach dem einen Play ist manchmal ein Problem und viele seiner Entscheidungen nach dem Snap führen zu inkonstanten Ergebnissen. Mal sieht er aus wie ein NFL Top Prospect, dann fragt man sich wieder warum er denn so gehandelt hat. Klingt nach einigen typischen NFL Backups.

    Sein Arm ist ein weiteres Problem: Dieser lässt ihn gerne bei tiefen Pässen im Stich und schränkt ihn ein, gerade wenn er unter Druck ist.

    NFL Draft Preview

    Ich schätze Grier ist jemand der als Backup gedraftet und entwickelt wird.

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    Fantasy Football Impact

    Mit viel Glück vorhanden.

Hat 2013 seinen ersten Superbowl geschaut, verfolgt die NFL seit 2015 intensiver und wurde in dem Jahr Seahawks Anhänger. Hat sich 2016 das erste mal in den Kampf um die meisten Fantasy Punkte gestürzt.

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