Free Agency Gewinner und Verlierer: Quarterbacks

Die großen Offseason Highlights sind schon wieder vorbei und wir steuern geradewegs auf die Saisonvorbereitung zu. Zeit, einen Blick zurück zu werfen und zu schauen, welche Spieler von der Free Agency und dem Draft profitiert haben und welche nicht. Wir beginnen heute mit den Quarterbacks.

    • Matt Ryan (ATL)

      Letztes Jahr flog Ryan noch etwas unter dem Radar. Im Schnitt wurde er als 13. Quarterback Anfang der neunten Runde gedraftet. Aber wer ihn pickte, hatte am Ende der Saison den drittbesten Fantasy Quarterback im Roster – eine gute Gewinnmarge.

      Den NFL Draft nutzten die Falcons vor allem dafür, ihre anfällige Offensive Line zu verbessern, was Matty Ice mittelfristig mehr Zeit geben sollte. Außerdem sollte Calvin Ridley, immerhin der beste Fantasy Rookie Receiver letztes Jahr, einen größeren Part in der Offense bekommen. Und dann ist da ja noch Julio Jones.

      Wie schwer der Verlust von Tevin Coleman wiegt, wird sich zeigen. Er könnte das Running Game zwar etwas eindimensionaler machen, aber dadurch könnte in Atlanta vielleicht noch mehr geworfen werden.

      Prognose für 2019

      Wer 2019 auf Matt Ryan setzen will, wird wohl nicht bis zur neunten Runde warten können. Wenn man bereit ist, einen Mid-Round Pick zu investieren, stehen die Chancen gut, auch 2019 einen Top-5 Quarterback zu bekommen.

      Dynasty Value

      Ryan wird Ende der Woche 35. Sein Dynasty Value sinkt also stetig etwas nach unten. Sollte er aber auch dieses Jahr wieder an seine Top Leistungen anknüpfen können, wäre diese Saison ein guter Zeitpunkt um Ryan in jüngere Assets oder Picks einzutauschen.

    • Lamar Jackson (BAL)

      Jackson hat 2018 genau das gezeigt, was man von ihm erwartet hat: maximal durchschnittliches Passspiel und ein famoses Laufspiel. Zweiteres hat ihn bereits zu einem soliden Fantasy Starter gemacht (Platz neun in den Wochen 11-16). Die Offseason wird Jackson nutzen, um vor allem das Passen zu verbessern und kann dabei auf zwei neue Waffen setzen.

      Die Ravens wählten bereits in der ersten Runde des Drafts mit Marquise Brown einen gefährlichen Receiver und ergänzten diesen später mit Miles Boykin. Außerdem wurde mit Justice Hill eine Verstärkung für das Backfield geholt. Alles in allem also eine veränderte Offense, in der Jackson sich weiter entwickeln kann, aber auch muss.

      Prognose für 2019

      Trotz der Verstärkung im Receiving Corps wird die Ravens Offense über das Laufspiel kommen. Das macht Jackson zu einer sehr interessanten Late Round Option als Backup Quarterback. Für mich sind seine Defizite als Passer noch zu groß, um ihn als Starter zu draften.

      Dynasty Value

      Die Zukunft für Jackson als Fantasy Asset kann sehr rosig aussehen, wenn er den nächsten Schritt gehen kann. Da gerade Rookie Receiver noch ein bisschen Eingewöhnungszeit brauchen, sehe ich Jacksons Produktion frühestens 2020 auf ein Level steigen, wo man ihn selbstbewusst aufstellen kann.

    • Baker Mayfield (CLE)

      Eine der größten Gewinner dieser Offseason ist Baker Mayfield. Er hat bereits letzte Saison sein Potential aufblitzen lassen und hat nun mit OBJ einen der drei besten jungen Receiver im Roster. Zusammen mit BFF Jarvis Landry sollte da sofort eine gute Chemie entstehen. Im Backfield gab es mit Kareem Hunt auch noch eine sportliche Verstärkung, die in der zweiten Saisonhälfte zur Verfügung stehen wird.

      Prognose für 2019

      Die Browns Offense wird uns 2019 viel Spaß machen. Da Baker der Dreh- und Angelpunkt ist, wird er gute Fantasy Punkte liefern. Für mich ist er ein Top-10 Fantasy QB und kann in den mittleren Runden gedraftet werden.

      Dynasty Value

      Ähnliches wie für 2019 gilt auch für Mayfields mittelfristige Zukunft. Die Offense ist gespickt mit jungem Talent, welches noch ein paar Jahre zusammenspielen kann. Vermutlich ist der Preis für Baker gerade so niedrig, wie er lange Zeit nicht mehr sein wird.

    • Sam Darnold (NYJ)

      Ein weiterer 2nd Year Quarterback Gewinner ist Sam Darnold. Mit Le’Veon Bell ist einer der besten Receiving Running Backs in den Big Apple gekommen und ist ein immenses Upgrade für kurze Screens oder Checkdowns. Dazu verstärkt einer der besseren Slot Receiver, Jamison Crowder, das Receiving Corps. Sehr gute Voraussetzungen also, um ein sicherer Pocket-Passer zu werden.

      Prognose für 2019

      Trotz dieser Upgrades würde ich Darnold vermutlich, wenn überhaupt, als Backup draften. Vermutlich ist er eher eine Streaming Option, sollten seine Punkte stimmen.

      Dynasty Value

      Langfristig sehe ich in Darnold aber einen potentiellen Top-10 Fantasy QB. Das hängt aber nicht nur von ihm alleine ab, sondern auch von den Waffen, die er zu Verfügung hat. Und da muss sich erst zeigen, ob die bereits vorhandenen ausreichen.

    • Derek Carr (OAK)

      Letztes Jahr haben wir immer wieder betont, bloß keine Raiders zu draften. Und das mit Recht. Allerdings hat die Offseason neben Antonio Brown unter anderem auch Tyrell Williams und Josh Jacobs nach Oakland gebracht. Mit dieser komplett veränderten Offense sollten auch wieder Fantasy Punkte rausspringen.

      Prognose für 2019

      Ich persönlich bin kein großer Carr-Believer und rate auch 2019 davon ab, ihn zu draften. Auch er kann bestimmt mal eine attraktive Streaming Option sein, aber in meinen Augen müssen die Raiders erst beweisen, dass sie Konkurrenzfähig sein können.

      Dynasty Value

      Sollte die Offense 2019 funktionieren, kann sich das natürlich ändern und Carr ab nächstem Jahr wieder zu einer Starting Option machen. Aber auch hier wird man abwarten müssen, wie die Raiders sich entwickeln. AB ist nicht mehr der Jüngste und nächstes Jahr steht auch noch ein Umzug an.

    • Jimmy Garoppolo (SFO)

      San Francisco ist vermutlich das Team, auf dessen volles Potential man nun schon am längsten wartet. Seit einer gefühlten Ewigkeit fallen immer wieder wichtige Stützen aus, was sich dieses Jahr ändern soll. Jimmy G hat ein neues Receiving Corps (Draft Verstärkung durch Deebo Samuel und Jalen Hurd) sowie ein mehr als gut gefülltes RB Corps. Hier wird vor allem der Einsatz von Tevin Coleman heiß erwartet, den Coach Shanhan noch aus Atlanta kennt.

      Prognose für 2019

      Die Samplesize für Garoppolo ist nach wie vor extrem klein. Er muss sich aber immer noch an den Spielen messen lassen, die er direkt nach seinem Wechsel nach Frisco geliefert hat. Waffen hat er mehr als genug (hier muss man natürlich auch George Kittle noch erwähnen), muss sich aber auch von einem Kreuzbandriss erholen. Für mich ein großer Gamble, den ich in den späteren Runden des Drafts aber eingehen würde.

      Dynasty Value

      Wie bei vielen anderen Kandidaten auf dieser Liste gilt auch hier: 2019 ist ein wegweisendes Jahr (für Jimmy G und die 49ers). Läuft es gut, wird Garoppolo ab nächstem Jahr ein Top-10 Fantasy QB!

    • Jameis Winston (TBB)

      Anders als die anderen Quarterbacks hat Winston vor allem durch seinen neuen Coach gewonnen. Bruce Arians steht für eine aggressive Passing Offense, die Winston nur Gelegen kommen kann. Für Fantasy Football war Winston schon immer eine gute Option. Wenn er jetzt noch ein Scheme bekommt, was auf seine Stärken zugeschneidert ist, ist ein großer Sprung in den Rankings möglich.

      Prognose für 2019

      Auch wenn ich kein großer Winston Fan bin, sehe ich ihn als eine gute Option, die man als QB1 draften kann.

      Dynasty Value

      Mittelfristig ist es natürlich sehr spannend zu sehen, wie die Bucs Offense 2019 aussieht. Funktioniert sie so, wie man es sich denkt, könnte Winston nächstes Jahr um die Top-5 mitspielen.

    • Dak Prescott (DAL)

      Zwar hat Owner Jerry Jones schon angekündigt, Prescott einen neuen Vertrag zu geben, aber nach seiner phänomenalen Rookie Saison hat der nächste Schritt gefehlt. Die Verpflichtung von Amari Cooper hat Prescott ohne Zweifel geholfen, allerdings folgte im Draft keine weitere Verstärkung. Damit muss Dak mit dem Auskommen, was er letzte Saison hatte – und das hat nicht immer gefallen.

      Prognose für 2019

      Dak Prescott ist für mich der Prototyp eines High-Floor-Low-Ceiling Spielers. Ich sehe ihn in den Top-12 am Ende der Saison, aber die Spiele, mit denen er ein Fantasy Match entscheiden wird, sind vermutlich rar und im schlimmsten Fall unvorhersehbar. Wenn man so einen Spielertyp mag, spricht natürlich nichts dagegen, ihn zu draften.

      Dynasty Value

      Ich erwarte von den Cowboys in den nächsten ein bis zwei Jahren eine signifikante Verstärkung der Offense. Von daher könnte auch Dak (mit neuem Vertrag) ein konstanter Punktelieferant werden.

    • Josh Rosen (MIA)

      Für mich als Cardinals Fan ein ganz großer Verlierer der Offseason, obwohl er sich nichts hat zu Schulden kommen lassen. Er wurde von einem Team, dass ihm nie eine wirkliche Chance gegeben hat, zu einem Team geschickt, wo ich auf keiner Position eine Verbesserung sehe. Auch hier wird er 2019 wohl nicht sein volles Potential abrufen können und im schlimmsten Fall, sollte es nicht funktionieren, im nächsten Draft durch einen Rookie ersetzt. Hier sehe ich große Gefahr, dass ein talentierter QB verbrannt wurde.

      Prognose für 2019

      Die erste spannende Frage wird sein, ob Rosen sich gegen Fitzmagic durchsetzen kann und als Starter in die Saison geht. Und alleine das sollte sein Fantasy Value für dieses Jahr eigentlich beschreiben: lieber die Finger von Rosen lassen.

      Dynasty Value

      Die Entwicklung von Rosen hat in meinen Augen einen herben Rückschlag erlitten. Ich bin sehr gespannt darauf, wie er sich entwickelt und hoffe, dass er es packt. Diejenigen, die an ihn glauben, könnten ihn in Dynasty Ligen ziemlich günstig bekommen.

    • Ben Roethlisberger (PIT)

      Eigentlich müssten hier die Steelers als gesamtes Team stehen. Big Ben erwischt es als Quarterback aber am meisten. Die Abgänge von Brown und Bell wird man der Pittsburgh Offense anmerken. Auf der anderen Seite hatte man die letzten Jahre immer wieder das Gefühl, dass sie nicht ihr komplettes Potential abrufen konnte. Somit wird es langfristig spannend zu sehen sein, wie sich die Steelers davon erholen. Die Frage ist dann: erlebt Big Ben diese Zukunft noch?

      Prognose für 2019

      Roethlisberger hat sich letztes Jahr zum QB2 gemausert. Dieses Jahr bringt die Offense aber einige Fragezeichen mit, weshalb ich mit diesem Ergebnis nicht noch einmal rechnen würde. Sollte die Offense funktionieren, ist die Top-10 möglich, allerdings ist Big Ben für mich dieses Jahr ein zu hohes Risiko.

      Dynasty Value

      37 ist der gute Mann dieses Jahr bereits geworden. Da er bereits im letzten Jahr mit einem Karriereende kokettiert hat, würde es mich nicht wirklich überraschen, wenn er nach einer schlechten Saison nächstes Jahr aufhört. Wer Big Ben in seinem Dynasty Team hat, sollte sich nach einem Tradepartner umsehen.

    • Patrick Mahomes (KCC)

      Auch der QB1 aus 2018 taucht in dieser Liste auf. Wenn man innerhalb eines Jahres einen Top-10 RB und einen Top-5 WR verliert, ist das zwangsläufig so. Auch wenn Mahomes vermutlich die Zukunft der NFL gehört, solltet ihr nicht in Aktionismus verfallen.

      Prognose für 2019

      Die Zahlen aus der letzten Saison werden nach unten gehen. Es ist durchaus möglich, dass Mahomes eines Tages neue Rekorde aufstellen wird, aber 2019 sehe ich das nicht. In vielen Fantasy Drafts wird er viel viel viel zu früh vom Board gehen.

      Dynasty Value

      Wie schon geschrieben, ist Mahomes durchaus in der Lage, die 2018er Saison noch zu übertreffen. Dafür brauchen die Chiefs aber auch die Richtigen Waffen. Das Mecole Hardman wirklich ein Hill Ersatz ist, sehe ich nicht wirklich – deshalb sind die nächsten Jahre entscheidend. Im Dynasty Format könnte jetzt der perfekte Zeitpunkt sein, Mahomes an einen begeisterten Fan zu traden.

    • Case Keenum (WAS)

      Machen wir es kurz: die spektakuläre Saison bei den Vikings war eine Anomalie. Keenum ist eher ein besserer Backup als ein Starter. Deshalb sollte es auch nicht überraschen, wenn Haskins bereits zum Start der 2019er Saison die Redskins Offense anführt.

      Für Fantasy Football sollte Keenum damit keine Relevanz mehr haben.

    • Eli Manning (NYG)

      Man will ja auch nicht immer wieder dieses Fass aufmachen.. Aber versteht einer die Giants? Wir nicht. OBJ Weg, an sechs einen QB gedraftet, der vermutlich noch einiges zu lernen hat.

      Die Giants spielen auch 2019 um die goldene Ananas und werden viel auf Kurzpassspiel und Barkley setzen. Für Eli Manning ist dadurch beim Fantasy Football wohl kein Platz mehr.

NFL und Fantasy Football verrückt seit 2016 und durch "All or Nothing" Fan der Arizona Cardinals geworden. Kam mit seiner Kolumne "Man in Motion" ins Schema FF Team und ist einfach geblieben.

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