Was ist der Franchise Tag?
Ab heute, dem 19. Februar, dürfen die NFL-Teams ihren Franchise Tag vergeben. Jedes Franchise kann damit einen Spieler binden und sich so Zeit erkaufen, um einen längerfristigen Vertrag auszuhandeln.
Sollten alle Vertragsverhandlungen während der Saison gescheitert sein, ist der Franchise Tag die letzte Option, um Spieler im Team zu halten. Dieser entspricht dabei einem Einjahresvertrag, bei dem das Gehalt durch die NFL-Regularien festgelegt ist.
Grundsätzlich wird in der NFL zwischen dem Exclusive und Non-Exclusive Franchise Tag unterschieden. Zudem gibt es alternativ noch den Transition Tag. Wie bei den Free Agents darf ein Spieler also mit anderen Teams verhandeln (Non-Exclusive) oder eben nicht (Exclusive).
Der Exclusive Tag
Wie der Name schon sagt, sichert der Exklusive Tag dem ursprünglichen Franchise das alleinige Recht auf Vertragsverhandlungen.
Ein Franchise Tag garantiert dem getaggten Spieler ein festgeschriebenes Gehalt. Dieses berechnet sich aus dem Durchschnitt der fünf Top-Gehälter der Spielerposition in dem Jahr in dem der Tag wirksam ist. Da sich dieser Wert durch neue Verträge ändern kann, ist ein Stichtag festgelegt, zu welchem dieser Durchschnittswert berechnet wird.
Allerdings kann auch ein höheres Gehalt erforderlich sein. Beträgt das Durchschnittsgehalt weniger als 120% des bisherigen Gehalts, muss das Franchise ein Gehalt in Höhe dieser 120% anbieten.
Der Non-Exclusive Tag
Räumt man dem Spieler die Option ein, auch mit anderen Franchises zu verhandeln, verwendet man den Non-Exclusive Tag. Das Gehalt berechnet sich wie beim Exclusive Tag und auch hier gilt die 120%-Klausel.
Des Weiteren sichert sich das Franchise, welches den Spieler bisher unter Vertrag hatte, das Matching Right. Es hat also das Recht, mit jedem Angebot eines anderen Teams gleichzuziehen und den Spieler zu diesen Konditionen zu behalten. Verzichtet das Team auf diese Matching-Option, verliert es dadurch den Spieler, erhält aber zwei First-Round-Picks als Kompensation.
Der Transition Tag
Alternativ zum Franchise Tag existiert in der NFL auch noch der Transition Tag. Es kann allerdings nur einer der beiden Tags genutzt werden, also entweder der Franchise Tag oder der Transition Tag.
Der Transition Tag sichert dem ursprünglichen Team, wie beim Non-Exlusive Tag, das „Vorkaufsrecht“. Es darf also mit jedem Angebot eines anderen Franchises gleichziehen und den Spieler zu diesen Konditionen behalten. Allerdings erhält das Team keine Compensatory Picks, sollte auf das Matching Right verzichtet werden.
Unterschreibt der Spieler den Transition Tag ohne ein anderes Angebot auszuhandeln, erhält er wie beim Franchise Tag einen Einjahresvertrag. Das Gehalt berechnet sich hier aus dem Durchschnitt der zehn Top-Gehälter auf seiner Position. Auch hier gilt die 120%-Klausel.
Nicht immer die beste Option
Das Franchise Tag kann auch mehrmals in Folge auf den selben Spieler angewendet werden. Beim zweiten Tag in Folge liegt das zu zahlende Gehalt dann verpflichtend bei 120% des Vorjahres, beim dritten Tag in Folge sogar bei 144% oder beim Durchschnitt der fünf höchsten Gehälter auf der höchstbezahlten Position (je nachdem, was letztendlich höher ist).
Das allerdings ein Franchise Tag nicht sicherstellt, dass der Spieler auch wirklich für das Team aufläuft, konnten wir erst in der vergangenen Saison sehen. Le’Veon Bell verzichtete darauf seinen Tag zu unterschreiben und blieb den Steelers fern, die ihn bereits 2017 per Franchise Tag in den Reihen hielten. Es darf bezweifelt werden, dass die Steelers ihn erneut taggen werden, denn im dritten Jahr müssten sie ihm, wie im letzten Absatz erklärt, ein Gehalt in Höhe des Durchschnitts der fünf höchsten NFL-Gehälter zahlen.
Franchise Tags 2019
Die folgende Tabelle zeigt die derzeit für 2019 prognostizierten Gehälter, die bei einem Tag fällig werden. Diese können sich natürlich durch neue Verträge noch ändern und werden dann offiziell durch die NFL festgelegt.
Position | Franchise Tag | Transition Tag |
QB | $25,578,000 | $23,356,000 |
DE | $18,653,000 | $15,735,000 |
WR | $17,101,000 | $14,738,000 |
CB | $15,992,000 | $13,891,000 |
LB | $15,777,000 | $13,627,000 |
DT | $15,571,000 | $12,287,000 |
OL | $15,238,000 | $13,717,000 |
S | $12,037,000 | $10,268,000 |
RB | $11,980,000 | $9,739,000 |
TE | $10,930,000 | $9,124,000 |
ST | $5,162,000 | $4,712,000 |
Unter den Top-Kandidaten für Franchise Tags in diesem Jahr sind z.B. Jadeveon Clowney (EDGE, Texans), DeMarcus Lawrence (DE, Cowboys), Frank Clark (DE, Seahawks) und Landon Collins (S, Giants)
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