Draft Prep: Die Zero WR Strategie

Draft Prep: Die Zero WR Strategie
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Eine weitere Zero Strategie ist „Zero-WR“. Wie bei der „Zero-RB“ Strategie verzichtet man hier in den ersten Runden auf eine Positionsgruppe. In diesem Fall auf die Wide Receiver. Eine feste Rundenanzahl lässt sich dafür nicht so einfach festlegen, da diese von den Strategien der Mitspieler sowie den noch verfügbaren Spielern abhängt. So kann sich „Zero-WR“ über die ersten drei wenn nicht sogar über die ersten fünf Runden strecken.

Die Theorie

Die Theorie hinter dieser Strategie ist dabei recht einfach und basiert auf der Annahme, dass die Bust-Rate von mid-round Running Backs höher ist als die von mid-round Wide Receivern.

Mit „Zero-WR“ spekulieren wir also darauf, gute Running Backs mit einem niedrigen Bust Potential ins Roster zu nehmen und Elite Tight Ends und Quarterbacks zu draften, um die verlorenen Punkte der fehlenden Top-Receiver auszugleichen. Dieses Team ergänzen wir mit mid-round Receivern für unsere Startingspots und Late Round Receivern als Backups. Ihr solltet dabei darauf achten, Receiver aus eher Pass-lastigen Teams auszuwählen, um mit starken WR2 die Punkte der fehlenden WR1 auszugleichen.

Oben genanntes zeigt auch diese Grafik. Anhand der durchschnittlichen Fantasypunkte der jeweils besten zwölf Spieler ihrer Position in den letzten fünf Jahren erkennt man, dass die Punktzahl bei den Running Backs als höchste einsteigt, aber auch am stärksten fällt. Die durchschnittliche Punktzahl der Receiver erscheint vergleichsweise konstant. Man kommt also zu dem Schluss, dass es sinnvoll ist mit einem frühen Pick einen Running Back zu draften und erst im weiteren Verlauf auf Receiver zu gehen, da dort immer noch gute Punkte zu holen sind. Ähnliches gilt für Tight Ends und Quarterbacks. Schafft man es einen der Top 2-3 Spieler zu picken, hat man sich einen weiteren Vorteil verschafft, da auch hier die Punkte nach den Elitespielern schnell abfallen.

Kurz gesagt: Man versucht durch die „Extrapunkte“ der Elitespieler den Nachteil eines nicht vorhandenen Elite Receivers zu kompensieren, was vernünftig erscheint, da die Punkte der Receiver weniger stark abfallen als die der anderen Positionsgruppen.

Die Strategie

Nachdem nun der theoretische Grundstein für die „Zero-WR“-Strategie gelegt ist, gucken wir uns das ganze mal im Ablauf an. Die Strategie für die ersten Runden sollte lauten:

  1. Elite RB
  2. Stud RB oder Elite TE
  3. Stud RB oder Elite TE oder Elite QB
  4. (Elite-QB) oder Top 25 RB (oder WR)
  5. Stud TE oder QB oder RB (oder WR)
  6. WR
  7. WR
  8. (WR)

Ist die Situation günstig um die Zero WR Strategie anzuwenden, solltet ihr in Runde eins einen der Elite RB’s picken. In Runde zwei könnt ihr je nach Pick einen weiteren Running Back aufnehmen oder, falls vorhanden, einen Elite Tight End eurem Roster zufügen.

Habt ihr euch in Runde zwei für einen RB entschieden und in Runde drei sind Gronk oder Kelce noch zu haben, schnappt euch einen von ihnen. Habt ihr bereits in Runde zwei einen TE gewählt könnt ihr in Runde drei euch weiter mit einem Running Back eindecken oder sogar schon einen Elite Quarterback ziehen.

Solltet ihr in Runde vier bereits über TE und QB verfügen, es aber auf dem Board noch RB’s aus der Top 25 geben, pickt einen weiteren Ballträger. Zu diesem Zeitpunkt werdet ihr keinen Elite-TE mehr bekommen, aber falls noch nicht vorhanden noch einen der Top QB’s. Ab hier könnt ihr euch aber auch schon den ersten Receiver sichern, sollte das Board bei Runnig Backs zu ausgedünnt und die anderen Positionen bereits besetzt sein.

In Runde fünf solltet ihr den besten Value picken. Sind noch vielversprechende Running Backs vorhanden oder braucht ihr noch einen Stud QB oder TE weil ihr in allen vorigen Runden RB’s gepickt habt, ist jetzt die Zeit, diese Spots voll zu machen. Ist außer Receivern kein Value auf dem Board, könnt ihr auch zum Wide out greifen.

Habt ihr bis Runde 6 noch keinen Receiver, solltet ihr bis Runde 8 eure Starting WR draften. Da eure Konkurrenten sich im günstigsten Fall um Running Backs streiten, habt ihre freie Hand bei den verbliebenen Receivern. Ab Runde neun fällt der Wert der Receiver dann auch merklich, allerdings könnt ihr in den späten Runden noch Sleeper, Rookies oder solidere WR2 draften, die sich als durchaus brauchbar herausstellen können.

Mock Drafts

Hier stelle ich euch ein paar Zero-WR Kader vor, die ich aus unterschiedlichen Positionen (Pick #1, #6, #7,#12) heraus bei https://www.fantasypros.com gedraftet habe:

Pick 1
Pick 6
Pick 7
Pick 12

Wann ist „Zero-WR“ sinnvoll?

Bei „Zero-WR“ ist weniger der Draftpick als das Verhalten und die Strategien deiner Mitspieler wichtig.

„Zero-WR“ kann unter den richtigen Voraussetzungen aus jedem Pick-Bereich funktionieren. Achtet darauf, was die anderen Teams picken. Gehen Receiver früh weg, könnt ihr mit gutem Gewissen „Zero-WR“ verfolgen. Könnt ihr einen der Elite WRs picken oder gehen viele Running Backs vom Board, solltet ihr von der Strategie absehen.

Meine persönliche Erfahrung aus vielen Mock-Drafts zeigt, dass ein früher Pick für „Zero-WR“ recht erfolgversprechend ist. Auch aus dem Mittelfeld lässt sich noch ein starkes Team formen, wohingegen bei einem späten Pick schon viel passen muss, damit man ein Team zusammenbekommt, dass einem auch Spaß macht.

Superbowl Gucker seit 2013, Regular Season Einsteiger bei ranNFL und Fantasy Footballer seit 2016. Durch die schmerzhafte SB 49 Niederlage Anhänger der Seahawks. Go Hawks!

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